Mitte 17. Jahrhundert
• Gründung der Schule als Lutherische Pfarrschule. Der Schulbetrieb findet bis zum Bau eines eigenen Schulhauses in Wohngebäuden statt.
1735
• In der Schulgasse 2 entsteht ein neues Schulgebäude. Das kleine zweistöckige Fachwerkhaus in Nachbarschaft zur Stadtkirche ist mit einem Bauerngut verbunden und trotz seiner geringen Größe im Vergleich zu anderen Schulhäusern ein ansehnlicher Bau.
1739
• Als Lehrer wird Johann Reinhard Hoemann berufen.
1785
• Zum Nachfolger Hoemanns wählt die Gemeinde > Daniel Schürmann aus Leuscheid. Gegen anfängliche Widerstände setzt Schürmann verbesserte Unterrichts-methoden mit nachhaltigem Erfolg durch.
1820
• Auf Daniel Schürmann, der aus Gesundheitsgründen seinen Dienst beendet, folgt Peter Hürxthal als Leiter der Schule.
1825
• Die Zahl des auf zwei Klassenzimmer erweiterten Schulgebäudes beträgt 244 Schüler/-innen. Die Schule wird jetzt als "Ortsschule" bezeichnet.
1870
• Die Ortsschule wird in eine Ortsknaben- und eine Ortsmädchenschule unterteilt und die neue Ortsknabenschule in der Neustraße eingeweiht. Die Mädchenschule befindet sich in einem neu errichteten Anbau neben dem alten Schulgebäude an der Kirchhofstraße.
• Zum Hauptlehrer an der Neustraße wird Gustav Schürmann (nicht mit Daniel Schürmann verwandt) ernannt.
Untertanengeist und Erziehung zu kritikloser Loyalität gegenüber dem Obrigkeitsstaat und seinen Organen bestimmen das Schulleben in den folgenden drei Jahrzehnten.
1873
• Viele Schüler erkranken an der Ruhr, einige mit Todesfolge.
1875, 1876
• Es herrscht eine Diphterieepidemie, der auch Schüler der Ortsschule zum Opfer fallen; zahlreiche Kinder können über Monate hinweg nicht am Unterricht teilnehmen.
1886
• Das Schulhaus wird um einen Klassenraum erweitert. Die Jungen brauchen nicht mehr zeitweise in die vierte Klasse der Mädchenschule (die frühere Ortsknaben-schule neben der lutherischen Stadtkirche) ausweichen.
1888
• Die Ortsmädchen- und die Ortsknaben-schule verfügen über jeweils vier Klassen mit 310 Mädchen und 330 Jungen.
1900
• Gustav Schürmann tritt als Hauptlehrer in den Ruhestand; die kommissarische Schulleitung übernimmt Friedrich Spengler.
1901
• Die Ortsmädchenschule wird aufgehoben und in dem jetzt erweiterten Schulgebäude in der Neustraße mit untergebracht. Es sind 8 Klassen für 540 Kinder vorhanden.
Rektor der Schule wird Otto Herberg.
1906
• Das preußische "Volksschulunterhaltungs-gesetz" bestimmt
die bürgerlichen Gemeinden zu Trägern der Schullasten. Zugleich schreibt es die konfessionelle Volksschule dadurch fest, dass Schüler und Lehrer der gleichen Konfession anzugehören haben.
• Die Remscheider Ortsschule ist von ihrer Entstehungsgeschichte her protestantisch
geprägt und bleibt es bis zur Auflösung der Bekenntnisschulen im Jahre 1939.
1913
• Der seit Jahrzehnten unveränderte Schulbezirk der Ortsschule wird verkleinert. 90 Kinder werden zur sechs Jahre zuvor erbauten Schule Osterbusch überwiesen, die einige leere Klassen aufweist. Danach beträgt die Schülerzahl der achtklassigen Ortsschule immer noch 440.
1920
• Durch den allgemeinen Geburtenrückgang und durch Änderung der Schulbezirke geht die Zahl der Schüler bis 1920 auf 398 zurück, die weiterhin in 8 Klassen unterrichtet werden.
1922
• Mit dem Schuljahr 1922/1923 beginnt die Einrichtung mehrerer Volksschulen ohne Religionsunterricht; sie werden "weltliche", "freie" oder "Sammelschulen" genannt - (in Remscheid die Schulen Nordstraße, Handweiser, Stachelhausen und Schüttendelle). 18 von 400 Schülern der Ortsschule wechseln zur "weltlichen" Schule Nordstraße.