Schulgeschichte vom 17. Jahrhundert bis 1926


Remscheider Pfarr- und Ortsschule

 Mitte 17. Jahrhundert

Gründung der Schule als Lutherische Pfarrschule. Der Schulbetrieb findet bis zum Bau eines eigenen Schulhauses in Wohngebäuden statt.

 

1735

In der Schulgasse 2 entsteht ein neues Schulgebäude. Das kleine zweistöckige Fachwerkhaus in Nachbarschaft zur Stadtkirche ist mit einem Bauerngut verbunden und trotz seiner geringen Größe im Vergleich zu anderen Schulhäusern ein ansehnlicher Bau.

 

1739

Als Lehrer wird Johann Reinhard Hoemann berufen.


1785

Zum Nachfolger Hoemanns wählt die Gemeinde > Daniel Schürmann aus Leuscheid. Gegen anfängliche Widerstände setzt Schürmann verbesserte Unterrichts-methoden mit nachhaltigem Erfolg durch.


1820

Auf Daniel Schürmann, der aus Gesundheitsgründen seinen Dienst beendet, folgt Peter Hürxthal als Leiter der Schule.


1825

Die Zahl des auf zwei Klassenzimmer erweiterten Schulgebäudes beträgt 244 Schüler/-innen. Die Schule wird jetzt als "Ortsschule" bezeichnet.


1870

Die Ortsschule wird in eine Ortsknaben- und eine Ortsmädchenschule unterteilt und die neue Ortsknabenschule in der Neustraße eingeweiht. Die Mädchenschule befindet sich in einem neu errichteten Anbau neben dem alten Schulgebäude an der Kirchhofstraße.

Zum Hauptlehrer an der Neustraße wird Gustav Schürmann (nicht mit Daniel Schürmann verwandt) ernannt.

Untertanengeist und Erziehung zu kritikloser Loyalität gegenüber dem Obrigkeitsstaat und seinen Organen bestimmen das Schulleben in den folgenden drei Jahrzehnten.


1873

Viele Schüler erkranken an der Ruhr, einige mit Todesfolge.


1875, 1876

Es herrscht eine Diphterieepidemie, der auch Schüler der Ortsschule zum Opfer fallen; zahlreiche Kinder können über Monate hinweg nicht am Unterricht teilnehmen.


1886

Das Schulhaus wird um einen Klassenraum erweitert. Die Jungen brauchen nicht mehr zeitweise in die vierte Klasse der Mädchenschule (die frühere Ortsknaben-schule neben der lutherischen Stadtkirche) ausweichen.


1888

Die Ortsmädchen- und die Ortsknaben-schule verfügen über jeweils vier Klassen mit 310 Mädchen und 330 Jungen.


1900

Gustav Schürmann tritt als Hauptlehrer in den Ruhestand; die kommissarische Schulleitung übernimmt Friedrich Spengler.


1901

Die Ortsmädchenschule wird aufgehoben und in dem jetzt erweiterten Schulgebäude in der Neustraße mit untergebracht. Es sind 8 Klassen für 540 Kinder vorhanden.

Rektor der Schule wird Otto Herberg.


1906

Das preußische "Volksschulunterhaltungs-gesetz" bestimmt die bürgerlichen Gemeinden zu Trägern der Schullasten. Zugleich schreibt es die konfessionelle Volksschule dadurch fest, dass Schüler und Lehrer der gleichen Konfession anzugehören haben.
Die Remscheider Ortsschule ist von ihrer Entstehungsgeschichte her protestantisch geprägt und bleibt es bis zur Auflösung der Bekenntnisschulen im Jahre 1939.


1913

Der seit Jahrzehnten unveränderte Schulbezirk der Ortsschule wird verkleinert. 90 Kinder werden zur sechs Jahre zuvor erbauten Schule Osterbusch überwiesen, die einige leere Klassen aufweist. Danach beträgt die Schülerzahl der achtklassigen Ortsschule immer noch 440.


1920

Durch den allgemeinen Geburtenrückgang und durch Änderung der Schulbezirke geht die Zahl der Schüler bis 1920 auf 398 zurück, die weiterhin in 8 Klassen unterrichtet werden.


1922

Mit dem Schuljahr 1922/1923 beginnt die Einrichtung mehrerer Volksschulen ohne Religionsunterricht; sie werden "weltliche", "freie" oder "Sammelschulen" genannt - (in Remscheid die Schulen Nordstraße, Handweiser, Stachelhausen und Schüttendelle). 18 von 400 Schülern der Ortsschule wechseln zur "weltlichen" Schule Nordstraße.

 

 

 

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